Was beim Dispokredit des Kontos zu beachten ist

Was beim Dispokredit des Kontos zu beachten ist

Sehr häufig treten die unangenehmen Situationen überraschend ein, in denen man eine Überziehung benötigt. Die geplante Form davon ist der Dispositionskredit, auch Dispo genannt. Er kann in überraschenden und dringlichen Situationen sehr hilfreich sein. Gleichzeitig besteht bei einer Überziehung auch immer das Risiko, dass man in eine Spirale aus Schulden hineingeraten kann. Erfahren Sie in diesem Artikel alles Wesentliche über das Thema Überziehung und Dispokredit.

Mithilfe dieser Tipps können Sie eine Menge Geld im Alltag sparen

In den meisten Fällen kommt es unerwartet und betrifft Kosten, mit denen man nicht gerechnet hat: Der Dispositionskredit (Dispo) kommt zum Einsatz und das Konto rutscht ins Minus. Zunächst ist das Ihr gutes Recht, denn die meisten Institute haben ihren Kund:innen ein limitiertes Recht zur Überziehung eingeräumt.

Durch die Überziehung fallen Zinsen an. Schlimm wird es dann, wenn Ihre Bank Ihnen keinen Überziehungsrahmen eingeräumt hat und die Überziehung nur aus Kulanz akzeptiert. Im schlimmsten Fall droht dann die Kündigung des Kontos, wenn der Betrag nicht zeitnah beglichen wird.

Rutschen Sie mit Ihrem Konto einmal ins Minus, spricht man von einer Überziehung. Diese wird Ihnen teilweise auf Kulanz gewährt. Oftmals jedoch können Sie von Ihrer Bank einen Dispokredit erhalten, was bedeutet, dass Sie jederzeit bis zu einem festgelegten Rahmen Ihr Konto überziehen können. In beiden Fällen ist anzumerken, dass relativ hohe Zinsen verlangt werden, was bei einer längerfristigen Überziehung teuer werden kann.

Ein Dispokredit bedeutet nicht automatisch nur Schlechtes. Wie eingangs erwähnt, kann er als eine Option dienen, in äußerst kurzfristigen Situationen eine unerwartete Zahlung bedienen zu können. Dennoch sollte die Inanspruchnahme eines Dispokredits gut überlegt sein.

In diesem Artikel erfahren Sie Folgendes:

  • Was genau ein Dispokredit ist.
  • Wie die Überziehung eines Kontos abläuft.
  • Welche Alternativen es für Sie gibt.

Es gibt einige Punkte zu beachten, wenn Sie Ihr Konto überziehen. Dazu finden Sie die wichtigsten Informationen in den folgenden Abschnitten.

Was ist ein Dispo und was bedeutet die Überziehung eines Kontos?

Manche Menschen haben den Dispo noch nie in Anspruch genommen. Andere wiederum rutschen regelmäßig in die Überziehung. Verfügt man über einen hohen Dispo, kann daraus schnell ein Teufelskreis entstehen.

Obwohl Sie über ein regelmäßiges Einkommen verfügen, kann es vorkommen, dass am Ende des Monats kaum oder gar kein Geld mehr auf dem Konto vorhanden ist. Eine unvorhergesehene Reparatur am Auto, eine Reparatur am Haus etc. können die Finanzen außerplanmäßig ins Wanken bringen.

Generell haben Einkommenskonten eine Null-Euro-Grenze. Das bedeutet, dass beim Erreichen dieser Schwelle kein Geld mehr zur Verfügung gestellt wird. Die meisten Banken wissen jedoch um die Probleme, die uns im Alltag ereilen können und bieten daher an, das Konto zu überziehen. Sie als Kund:in arbeiten dann mit Geld, was Sie gar nicht besitzen.

Ist der Notfall eingetreten, gibt es zwei Möglichkeiten.

Konto überziehen mit einem Dispokredit – eine Form des Kontokorrentkredits

Wenn dies der Fall ist, spricht man in der Sprache der Bank von einer eingeräumten Kontoüberziehung. Diese wird meistens bei der Einrichtung des Kontos eingeräumt, kann aber auch nachträglich beantragt werden. Der Dispo ist bei Privatpersonen die am häufigsten genutzte Form des Kontokorrentkredits. Die Höhe des Dispo hängt in erster Linie von Ihrem monatlichen Einkommen ab. Zudem prüft die Bank vor der Gewährung des Dispo noch Ihre Schufa-Einträge. Sind diese Vorgänge abgeschlossen, können Sie das Konto überziehen.

Sie überziehen Ihr Konto ohne einen Dispositionskredit

Auch ohne einen vertraglich vereinbarten Dispositionskredit können Sie Ihr Konto manchmal überziehen. Dann ist die Rede von einem Überziehungskredit. Es hängt von den Richtlinien der Bank sowie von Ihrer persönlichen Situation ab, ob sie Ihnen den Dispo einräumt. Die Institute haben jedes recht, Ihnen eine Überziehung zu versagen. Meistens lassen die Banken eine Überziehung nur zu, wenn es sich um kleinere Beträge handelt, sodass Sie Ihr Konto zeitnah ausgleichen können.

Es spielt keine Rolle, auf welche Art des Dispositionskredites Sie zurückgreifen: Zinsen fallen in jedem Fall an. Die Höhe der anfallenden Zinsen für einen Dispokredit sind von Institut zu Institut verschieden. Ein guter Mittelwert sind ca. 15 Prozent. Bedenken Sie, dass die Zinsen auch anfallen, wenn Sie nur einen einzigen Tag im Minus sind. Die Abrechnung erfolgt tagesgenau und wird in der Regel quartalsmäßig berechnet.

Während es sich bei der Überziehung um den Vorgang des Überziehens Ihres Kontorahmens handelt, wird Ihnen bei einem Dispokredit eine Kontoüberziehung eingeräumt.
Überziehungsgebühren faq

Einen Dispokredit nutzen – Wie läuft das genau ab?

Generell reicht der Nachweis über ein regelmäßiges Einkommen aus, um von der Bank einen Dispositionskredit zu erhalten. Die folgenden Aspekte sollten dabei beachtet werden.

  • Höhe des Dispo. Wenn Sie einen Dispo haben möchten, können Sie bei der Bank einen Wunsch angeben. Die meisten Banken gewähren einen maximalen Dispo in der Höhe von drei Nettogehältern. Soweit sollten Sie es aber nicht treiben. Denn denken Sie daran: Sie arbeiten mit Geld, was Ihnen nicht gehört und es wird hoch verzinst. Das letzte Wort hat aber die Bank. Sie entscheidet, wie viel Dispo sie Ihnen einräumen möchte.
  • Erlaubte Dauer der Überziehung. Es gibt keine klare Regel, wie lange das Konto überzogen werden darf – solange Sie im vereinbarten Rahmen bleiben! Abseits der Zinsrechnung spielt es keine Rolle, ob Sie Ihr Konto eine Woche oder ein Jahr überziehen.
  • Die Kosten für den Dispo. Banken lassen sich die Überziehung mir rund 9 Prozent im Jahr vergüten. Bei einer unerlaubten Überziehung können die Zinsen noch weitaus höher sein.
Die Überziehung Ihres Kontos mit einem Dispokredit hängt von einigen Faktoren (z.B. erlaubte Dauer der Überziehung) ab, die Sie im Regelfall im Voraus mit Ihrer Bank zu klären haben.

Welche Alternativen es zum Dispokredit gibt

Es ist kein Problem, wenn Sie gelegentlich in den Dispo rutschen. Sie sollten aber vermeiden, die Dispogrenze als neue Null-Linie zu behandeln. Denn dann entstehen dauerhaft Dispozinsen, die Sie teuer bezahlen müssen.

Wenn Sie merken, dass Sie aus dem Dispo nicht mehr herauskommen, sollten Sie mit Ihrer Bank sprechen, um wieder auf die Beine zu kommen. Oft hilft eine Umschuldung und man bezahlt den Betrag des Dispo mit einer monatlich erträglichen und auf Ihr Gehalt angepasste Rate ab.

Ein Ratenkredit wird gegenwärtig mit ca. 3 Prozent verzinst. Im Gegensatz zu den Dispozinsen können das mehrere Hundert Euro im Jahr sein, die man sich durch die günstigeren Zinsen spart. Es lohnt sich definitiv, in einen Ratenkredit umzusteigen. Das entlastet nicht nur Ihr Konto, sondern auch Ihr Gemüt.

Alternativ zur Überziehung gibt es noch die Möglichkeit, einen herkömmlichen Ratenkredit aufzunehmen, der meist wesentlich günstigere Zinsen hat.

Ich habe einen Dispo, wie gehe ich richtig damit um?

Die beste Antwort ist: Gar nicht! Denn das bedeutet, dass Sie Ihre Finanzen im Griff haben und nicht auf den Dispo angewiesen sind. Falls es doch mal eng werden sollte, halten Sie sich an die folgenden Regeln.

Überziehungskredit nur im absoluten Notfall benutzen

Die goldene Regel schlechthin! Nutzen Sie den Dispo nur, wenn Sie das Geld nicht anderweitig auftreiben können und für wichtige Dinge wie Reparaturen benötigen. Nutzen Sie den Dispo auf keinen Fall, um Konsumschulden anzuhäufen, sparen Sie lieber ein paar Monate auf den neuen Fernseher.

“Wie hoch ist der Dispo?” – Behalten Sie Ihre Kosten im Blick

Falls Sie regelmäßig in die Not kommen, Ihr Konto überziehen zu müssen, überlegen Sie, ob Sie ein Haushaltsbuch führen. Denn dadurch bekommen Sie Ihre Kosten vor Augen geführt und können unnötige Kostenfallen umgehen.

Dispo trotz Schufa – Suchen Sie nach Alternativen

Seien Sie ehrlich zu sich selbst, denn Ihre Zweifel oder Ihre Scham kosten nur unnötig Geld. Wenn Sie merken, dass Sie aus dem Dispo nicht mehr allein herauskommen, vereinbaren Sie einen Termin bei Ihrer Bank, um nach Alternativen zu suchen. Fragen Sie auch gezielt nach einem Rahmenkredit, selbst wenn Sie befürchten, dass Ihr Schufa-Score alles andere als gut aussieht.

Allgemein gilt: Fixkosten im Blick behalten

Schreiben Sie sich akribisch auf, welche Kosten Sie im Monat fix haben. Dann kennen Sie den Betrag, der auf jeden Fall auf Ihrem Konto verfügbar sein sollte. Vermeiden Sie, dass die von Ihnen eingerichteten Lastschriften platzen. In den allermeisten Fällen müssen Sie dann noch Mahngebühren zahlen. Halten Sie also unbedingt Ihre Fixkosten im Blick.

Die beste Option mit einem Dispokredit umzugehen ist, einen solchen zu vermeiden, indem Sie möglichst genau auf Ihre Finanzen achten.

Das Konto überziehen – Zusammenfassung

Ein Dispositionskredit ist eine angenehme Absicherung. Es ist wie auf einem Trapez: Niemand möchte herunterfallen, aber man weiß, dass es im Notfall ein Netz gibt.

Wichtig ist, dass Sie den Dispo nur im Notfall in Anspruch nehmen und nur für notwendige Dinge. Vermeiden Sie Konsumschulden um jeden Preis. Das Führen eines Haushaltsbuches kann Ihnen dabei helfen, Ihre Kosten in den Blick zu nehmen.

Häufig gestellte Fragen – Überziehung

Was bedeutet Dispo genau?

Beim Dispo ist die Rede vom Dispositionskredit (oder auch Dispokredit). Dieser steht für eine eingeräumte Kontoüberziehung, meist definiert für einen bestimmten Zeitraum und limitiert auf einen bestimmten Betrag. Die Konditionen eines Dispos werden mit Ihrer Bank abgestimmt.

Was ist der Unterschied zwischen Dispo und Überziehung?

Beim Dispokredit handelt es sich um eine eingeräumte Kontoüberziehung, die Ihnen Ihre Bank gewährt. Eine Überziehung ist der Vorgang, wenn Sie mit Ihrem Konto ins Negative rutschen. Auch ohne Dispokredit kann es möglich sein, dass Sie Ihr Konto überziehen. Das hängt jedoch von den Richtlinien der jeweiligen Bank ab.

Ist es wirklich so schlimm, im Dispo zu sein?

Grundsätzlich ist diese Situation alles andere als gut, denn immerhin sind Sie in diesem Fall mit Ihrem Konto in den roten Zahlen. Hinzu kommt, dass die Zinsen für Überziehungen, auch im Falle eines Dispos, wesentlich höher sind als die eines herkömmlichen Kredits. Allein aus diesen Gründen ist es ratsam, eine Überziehung Ihres Kontos möglichst zu vermeiden.

Andreas Linde
Von
Andreas Linde hat mehr als 7 Jahre Erfahrung mit dem Kreditmarkt und weiß alles über den effektiven Jahreszinns, Annuitätendarlehen, Tilgungsdarlehen, Obligationen und andere relevante Begriffe, die mit Krediten zu tun haben.
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