Die Kreditvergabe kann durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden, wobei der Arbeitsstatus einen erheblichen Einfluss auf die Höhe des gewährten Kredits hat. In diesem Bericht, der Daten vom 01.04. bis 30.04.2024 analysiert, untersuchen wir, wie der Arbeitsstatus von Kunden die durchschnittliche Kreditvergabe beeinflusst.
1. Kreditvergabe nach Arbeitsstatus
Die Analyse zeigt, dass der Arbeitsstatus eine der bedeutendsten Variablen für die Höhe des Kredits ist. Selbstständige (Honorar) erhalten im Durchschnitt Kredite in Höhe von 32.152 Euro, was höher ist als bei anderen Beschäftigungsarten. Angestellte mit Arbeitsvertrag erhalten durchschnittlich 14.278 Euro, während Zeitarbeiter (Lohn-Zeitarbeitsvertrag) im Schnitt 16.083 Euro erhalten. Dies verdeutlicht, dass Selbstständige aufgrund ihrer potenziell höheren und variableren Einkommensströme deutlich höhere Kreditsummen erhalten können. Auch Rentner und Pensionäre erhalten im Vergleich nur 11.270 Euro, was zeigt, dass festes Einkommen eine geringere Rolle spielt als erwartet.
2. Regionale Unterschiede bei der Kreditvergabe
Regionale Unterschiede spielen ebenfalls eine Rolle bei der Höhe der Kredite. Kunden in Hamburg erhalten durchschnittlich 22.358 Euro, während Kunden in Bremen nur 8.163 Euro erhalten.
Diese Unterschiede können durch regionale wirtschaftliche Bedingungen und das durchschnittliche Einkommen in den jeweiligen Regionen erklärt werden.
Interessant ist auch, dass Bundesländer wie Bayern und Hessen ebenfalls überdurchschnittlich hohe Kreditsummen verzeichnen, was auf ihre wirtschaftliche Stärke hinweist.
3. Einfluss des Geschlechts auf die Kreditvergabe
Es gibt auch geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Kreditvergabe. Männer erhalten im Durchschnitt 15.736 Euro, während Frauen durchschnittlich 10.900 Euro erhalten. Diese Differenz könnte auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein, wie Unterschiede im Einkommen oder in der Kreditwürdigkeit. Zusätzlich könnten gesellschaftliche Faktoren und traditionelle Rollenbilder eine Rolle spielen, die Frauen in finanziellen Belangen benachteiligen.
4. Alter und Kreditvergabe
Das Alter der Kreditnehmer wirkt sich auch auf die Kreditvergabe aus. Die Altersgruppe 50-59 Jahre erhält mit durchschnittlich 15.860 Euro die höchsten Kredite, während die Gruppe 70+ Jahre nur 8.125 Euro erhält. Dies könnte darauf hindeuten, dass Kreditgeber bei älteren Kreditnehmern ein höheres Ausfallrisiko sehen. Auch jüngere Kreditnehmer unter 30 Jahren erhalten geringere Beträge, was ihre meist niedrigeren und weniger stabilen Einkommensverhältnisse widerspiegelt.
5. Eigentumsverhältnisse und Kreditvergabe
Personen, die Immobilien besitzen, erhalten im Durchschnitt 20.328 Euro, während Personen ohne Immobilienbesitz nur 13.196 Euro erhalten. Dies zeigt, dass Immobilienbesitz ein wichtiger Faktor für die Kreditwürdigkeit ist und die Höhe des gewährten Kredits beeinflusst. Der Besitz von Immobilien wird oft als Sicherheit betrachtet, was das Vertrauen der Kreditgeber erhöht und somit höhere Kreditsummen ermöglicht.
Schlussfolgerung
Unsere Analyse zeigt deutlich, dass der Arbeitsstatus einen signifikanten Einfluss auf die Höhe des gewährten Kredits hat.
Die Kreditvergabe spiegelt nicht nur die finanzielle Stabilität eines Kreditnehmers wider, sondern auch die Risikobereitschaft der Kreditgeber, insbesondere bei Selbstständigen, die oft als risikoanfälliger gelten.
Andreas Linde
Diese Erkenntnisse sind wichtig für Kreditnehmer, um ihre Chancen auf höhere Kreditsummen zu maximieren, indem sie Faktoren wie ihren Arbeitsstatus und Besitzverhältnisse berücksichtigen. Es wird auch deutlich, dass neben dem Arbeitsstatus und Eigentum weitere demografische Faktoren wie Alter und Geschlecht eine Rolle spielen.