Ausfall der Kartenlesegeräte: Alternativen zur Kartenzahlung

Ausfall der Kartenlesegeräte: Alternativen zur Kartenzahlung

In den letzten Wochen kam es bei vielen Geschäften aus dem Einzelhandel zu Problemen an den Kassen. Durch einen technischen Defekt funktionierten bei einigen Filialen Kartenterminals nicht mehr.

Doch was für Alternativen gibt es eigentlich zur Zahlung mit der EC-Karte oder der Kreditkarte?

Die Kartenzahlung mit der EC-Karte oder Kreditkarte war in der letzten Zeit vielerorts in Deutschland nicht mehr möglich. Aldi Nord meldete beispielsweise, dass aufgrund einer deutschlandweiten Störung in einigen Filialen keine Kartenzahlung mehr möglich war. Auch Edeka und Rossmann bestätigten, dass sie von den technischen Problemen an den Kassen betroffen waren. Dm musste aufgrund ausfallender Kassensysteme sogar mehrere Filialen schließen. Dem historischen Tiefstand des Konsumklimas hat dies vermutlich nicht weitergeholfen. Wie aber können sich Kund:innen vor ausfallenden Kassensystemen und Kartenterminals schützen, trotzdem ihren Einkauf erledigen und mit alternativen Zahlungsmethoden bezahlen?

Bargeldzahlung

Die offensichtlichste Alternative zu Kartenzahlung ist die Bezahlung mit Bargeld. In Deutschland muss bei Einkäufen, Restaurant-Besuchen oder kleinen Käufen in einem Kiosk oftmals noch auf Bargeld zurückgreifen. In einigen Geschäften kann man teilweise nur mit Bargeld bezahlen.

Hierbei sind die meisten europäischen Nachbarländer von Deutschland schon deutlich weiter. In Frankreich und Schweden können Tickets im Bus per Kartenzahlung gekauft werden und in den Niederlanden können Centbeträge auf dem Wochenmarkt mit der Karte bezahlt werden.

Auch wenn das Zahlen mit Bargeld etwas veraltet wirkt, hat es doch seine Vorteile bei jeglichen technischen Ausfällen, wie sie aktuell vorgekommen sind.

Deshalb ist es empfehlenswert, stets eine kleine Summe Bargeld als Notgroschen dabei zu haben, auch wenn man in den fortschrittlichen Nachbarländern Deutschlands einkaufen möchte. Um solche Zahlungsausfälle zu vermeiden, sollte nicht nur in Bezug auf das Bargeld, sondern auch in Bezug auf die eigenen Finanzen immer ein Notgroschen für mögliche Engpässe eingeplant werden. Vor dem Geld leihen, sollte sichergestellt werden, dass die Raten problemlos bezahlt werden können. Denn auch bei kurzfristigen Notfällen, bei denen Geld benötigt wird, sollte alle anderen Zahlungen, beispielsweise die Kredittilgung und andere Verträge, weiter erfolgen können. Sowohl beim Bargeld, als auch bei den allgemeinen Finanzen ist ein Notgroschen und Puffer somit von Vorteil.

Supermarkt-Apps

Eine weitere Alternative zur Kartenzahlung beim Einkaufen sind die hauseigenen Apps der großen Supermarkt- und Discounter-Ketten. Die Kartenterminals der Kassensysteme werden für diese Zahlungsmethode nicht benötigt, da die Bezahlung über die App und per Lastschrift erfolgt. Da es aufgrund der Inflation und der steigenden Lebenshaltungskosten schnell mal teurer im Supermarkt werden kann, können so auch höhere Einkäufe bezahlt werden.

Bevor mit der App bezahlt werden kann, muss die Bezahlfunktion allerdings eingerichtet und ein Bankkonto hinterlegt werden.

Die Abrechnung erfolgt dann über eine SEPA-Lastschrift, die von dem hinterlegten Konto abgebucht wird. Die SEPA-Lastschrift wird in vielen online Bezahlungen verwendet. Auch bei Verträgen können Unternehmen, mit Einverständnis der betroffenen Person, die Gebühren oder Kosten automatisch mit der SEPA-Lastschrift von dem Konto abbuchen. So können Zahlungen nicht vergessen werden. Auch Daueraufträge, bei denen Beträge zu festen Daten automatisch vom Konto abgebucht werden, helfen bei wiederkehrenden Zahlungen. In der Kreditwelt können die monatlichen Raten bei einem Ratenkredit so zu einem gleichbleibendem Zeitpunkt und der entsprechenden Tilgungssumme automatisch zurückgezahlt werden. Doch nicht nur dabei, sondern auch bei der Miete oder weiteren Verträgen sind automatische Zahlungen praktisch.

Bei der Bezahlung per Supermarkt-App ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Filialen die Bezahlung mit der hauseigenen App unterstützen. Daher sollte vorsichtig mit der Erwartungshaltung gegenüber dieser Zahlungsmethode umgegangen werden. Die Ketten Edeka, Netto und Lidl bieten die Funktion derzeit innerhalb ihrer App an. Bei REWE, dm, Alnatura, Aral und PENNY kann eine ähnliche Bezahlfunktion über die Payback App genutzt werden.

eWallets wie PayPal

Falls die Kartenterminals wieder streiken sollten, kann die Zahlungsmethode der eWallets und allen voran der bekannteste Vertreter dieser Kategorie, PayPal, helfen. Die Bezahldienste, zu denen auch Google Pay und Apple Pay gehören, transferieren Gelder mithilfe einer App, ohne dabei Banken dazwischen zu schalten. In Deutschland kann die ID Wallet App auch digitale Nachweise schützen.

Um diese Bezahldienste nutzen zu können, muss lediglich eine E-Mail-Adresse mit einem Bankkonto verknüpft werden.

Mit Knapp 400 Millionen aktiven Nutzern ist PayPal eines der bekanntesten und beliebtesten eWallets der Welt. Die Nutzer der App schätzen vor allem den hohen Sicherheitsstandard, den die Dienstleistung bietet. Die Fakten zu eWallets sind eindeutig:

  • Die digitalen Portemonnaies sind aktuell die am schnellsten wachsenden Zahlungsmethode der Welt.
  • Bei Online-Transaktionen beginnen sie einigen Statistiken zufolge sogar schon Kredit- und Debitkarten als häufigste und beliebteste Zahlungsmethode abzulösen.

Allerdings bringt das nicht viel, wenn die Kartenterminals im Supermarkt nicht funktionieren. In diesem Fall könnte man höchstens eine andere Person bitten zu bezahlen und die Summe per PayPal erstatten. In Restaurants oder bei kleineren Einzelhändlern könnte es schon eher der Fall sein, mit PayPal zahlen zu können, da eine neue Funktion der App die Bezahlung über QR-Codes ermöglicht. Da PayPal eines der beliebtesten eWallets weltweit ist und viele Unternehmen sowie mehrere Hundert Millionen Privatpersonen die Zahlungsmethode nutzen, besteht die Möglichkeit, dass die Bezahlmethode sich bald in ganz Deutschland und über alle Branchen ausbreitet.

Andreas Linde
Von
Andreas Linde hat mehr als 7 Jahre Erfahrung mit dem Kreditmarkt und weiß alles über den effektiven Jahreszinns, Annuitätendarlehen, Tilgungsdarlehen, Obligationen und andere relevante Begriffe, die mit Krediten zu tun haben.
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