Kein Gas aus Russland für Polen und Bulgarien

Kein Gas aus Russland für Polen und Bulgarien

Der vorherrschende Krieg in der Ukraine durch die russische Invasion hat diverse Auswirkungen auf Menschen, Leben und Heimaten, aber gleichzeitig auch auf die Wirtschaft in Europa und weltweit. Eine Folge des weitreichenden Konflikts sind gestiegene Preise auch in Deutschland und Europa. Neben teureren Lebensmitteln im Zuge der gestiegenen Inflationsrate und Ressourcenknappheit sind auch die Kosten für Energie, Strom und Gas stark angestiegen. Bereits zu Beginn des Jahres 2022 ist der Gaspreis stark gestiegen, um 83 %. Die nachstehende Tabelle veranschaulicht den Preisunterschied von 2021 bis 2022.

Gaspreis für Haushalte in einem Mehrfamilienhaus 20216,47 Cent pro kWh
Gaspreis für Haushalte in einem Mehrfamilienhaus 202211,84 Cent pro kWh

Die Entwicklungen des russischen Krieges gegen die Ukraine lässt das Thema Gaspreise und die Preise für Gas stark in den Fokus rücken. Russland ist ein starker Exporteur und die Gasimporte aus Russland machen rund 40 % der Erdgasimporte von Europa aus.

Damit ist Russland ein wichtiger Lieferant für Europa. Auch für Endkund:innen ist das Thema der steigenden Gaspreise präsent. Denn die Kosten werden auch an Endkund:innen weitergegeben. Ein Schlüsselbegriff ist auch hierbei: der Vergleich. Bei Krediten, Versicherungen und fast allen Ausgabe-spezifischen Themen sollten die Kosten und Konditionen verglichen. Bereits bei einem Kleinkredit mit einer geringen Geldsumme ist ein Vergleich von Konditionen und Anbietern von Vorteil. Nicht nur bei klein- bis mittelhohen Beträgen, sondern natürlich auch bei höheren Geldsummen ist ein Vergleich wichtig. Das Gleiche gilt für Energieverträge und -Anbietende. So können Kennzahlen und Vertragsbedingungen verglichen werden.

Aktuell ist in Bezug auf den Gaspreis individuell zu entscheiden, ob ein Wechsel notwendig ist. Tarife für neue Kund:innen werden aufgrund der risikoreichen Situation ausgesetzt oder zu hohen Preisen angeboten.

Die Reaktion von Deutschland und der EU

Im Zuge des Krieges sprechen auf der einen Seite die EU und Deutschland über ein Embargo für das russische Gas.

Ein Embargo bezeichnet das Verbot von Exporten und Importen in bzw. aus einem Land.

Damit soll der Außenwirtschaftsverkehr beschränkt werden. Mit dem Stopp von Gasimporten soll so die Wirtschaft geschwächt werden. Allerdings würden so auch der eigenen Wirtschaft Schäden bevorstehen. Laut Experten würde einigen Ländern eine Rezession bevorstehen, wenn Gaslieferungen aus Russland ausbleiben. Auf der anderen Seite steht die russische Regierung, die sich ihrer starken Exportleistung bewusst ist. Viele Länder in Europa, unter anderem auch Deutschland, stehen in einer gewissen Abhängigkeit zu Russland und dem russischen Gas des Monopol-Unternehmens Gazprom. Dementsprechend können der russische Energiekonzern und die russische Regierung die Energiepartnerschaften ebenso mit Sanktionen eindämmen und im Konflikt als “Waffe” nutzen.

Lieferstopp für Polen und Bulgarien:

In der Nacht zum 27. April 2022 hat der Konzern Gazprom nun die Gaslieferungen gestoppt. Die russische Begründung ist die Weigerung beider Regierungen in Rubel, der russischen Währung, zu bezahlen. Sowohl das Energieministerium in Sofia sowie die Regierung in Warschau teilten mit, dass die russischen Lieferungen eingestellt sind. Das bulgarische Erdgasversorgungsunternehmen hatte eine entsprechende Mitteilung von Gazprom erhalten.

Auf die deutsche Versorgungssicherheit haben der Gasstop für Polen und Bulgarien keine direkten Auswirkungen.

Laut der polnischen Regierung sind die Auswirkungen für das Land gering, da sie auf eine Einstellung der russischen Rohstoffe vorbereitet waren. Bereits zu Kriegsbeginn wurde erläutert, dass Polen bereit für eine Unabhängigkeit von Rohstoffen aus Russland ist. Zudem wurde versichert, dass weiterhin Gas nach Deutschland über Nord Stream 1 fließt. Auch Deutschland versichert, dass keine Gasknappheit bevorsteht.

Viele Länder haben Gasreserven, die im Notfall aushelfen können. Wie in der Finanzwelt ist auch hier der Puffer bei unerwarteten Geschehnissen viel wert. Dabei sollte stets ein Notgroschen eingeplant sein, um einen Kredit zu den geplanten Raten und im vorgesehenen Zeitraum tilgen zu können und zugleich unvorhersehbare Kosten bezahlen zu können. Das Schaffen von gewissen Reserven wurde also auch hier beachtet, um auf unvorhersehbare Situationen vorbereitet zu sein.

Doch warum dieser Lieferstopp?

Russland forderte, dass westliche Staaten ab April Konten bei der Gazprom-Bank eröffnen und halten müssen, damit so die Gaslieferungen aus Russland bezahlt werden können. Diese Bank konvertiert das erhaltene Geld in Rubel und sendet das Geld anschließend in der Währung Russlands an den Konzern Gazprom.

  • Bulgarien und Polen sind auf die geforderte Zahlungsweise nicht eingegangen und wollten nicht über die Konten-Lösung in Rubel bezahlen.
  • Stattdessen hat Bulgarien auf übliche Weise bezahlt.

Laut einigen Experten könnte der Lieferstopp ein Wendepunkt in den Energiebeziehungen zu Russland sein und weitere solcher Lieferstopps können in den kommenden Monaten folgen. Solche politischen Gesten sollen unter anderem auch die Länder unter Druck setzen und Macht demonstrieren, sagen Experten.

Im Zuge des Krieges wird in Europa und im Westen versucht, die Abhängigkeit von Russland in Bezug auf Gaslieferungen zu verringern. Es sollte durchaus mit Bedacht Gas verbraucht werden. Aber so wie auch beim Strompreis kann mit einigen Tipps bereits Energie gespart werden. Die unsichere und dynamische Situation lässt sich auch auf den Finanzmärkten beobachten.

Andreas Linde
Von
Andreas Linde hat mehr als 7 Jahre Erfahrung mit dem Kreditmarkt und weiß alles über den effektiven Jahreszinns, Annuitätendarlehen, Tilgungsdarlehen, Obligationen und andere relevante Begriffe, die mit Krediten zu tun haben.
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